Wie viele von uns fingere ich im Auto, parkend vor dem Supermarkt, mit der Schutzmaske herum. Schal nervt, der rutscht beim Einkaufen, also Mund-Nasen-Maske. Der übliche Blick in diesen Tagen geht erst einmal zu den Anderen. Tragen sie alle eine, welche denn? die Version Krankenhaus, die bunte social-Maskerade oder eine kreative-comedy-Idee, die das Gesicht mehr oder weniger dezent schmückt. Die Regale sind gleichgeblieben, das Gefühl, einzukaufen, bleibt weiterhin fremd. Ich sehe dich nicht, du siehst mich nicht. Also weiter Spargel shoppen und Handseife. Ich merke, wie ich mein Lächeln verliere unter der Maske, wozu auch, mein Lächeln sieht ja eh niemand. Käsestand ist irgendwie doof, sich die Wahl des richtigen Gouda alt/jung/ganz alt, durch zwei Masken hindurch zuzubellen, dazu habe ich keine Lust – also wähle ich den Fertigpackkäse. Flaschen einwerfen ist anstrengend, jeder weicht irgendwohin aus, obwohl da kein Ausweichplatz ist vor dem Gerät. Und sich verständigen will auch keiner, da müsste man ja reden und Kontakt aufnehmen und auch mal lächeln. Ist uns das vergangen hinter der Maske? Habe ich mein Lächeln zu Hause gelassen, im Schirmständer stehen lassen? Der Kassiererin murmele ich irgendwas zu, keine Ahnung, ob das ankam. Ich lächele andeutungsweise in das Innenleben meiner Maske hinein, weil man ja dankbar ist der Kassiererin für das viele kassieren derzeit.
Kurze Zeit später bin ich mit meiner Hündin im Wald. Mir fällt mein Herz wieder ein, also das ich eines habe. Das ich mein Lächeln wieder herausholen könnte, das ist noch weit weg, vergessen, das liegt noch im vollen Einkaufskorb im Kofferraum. Meine Hündin und ich ziehen los. In dem Moment kommt mir ein Radlfahrer entgegen. Wir lächeln beide. Spontan lächeln wir. Es gibt nichts zu sagen. Wenn wir gesprochen hätten, wäre es so etwas Bedeutsames gewesen wie „Hallo“ oder „wohin fährst du“. Unser Lächeln lächelt. Das Leben des anderen will herauslächeln aus sich und zum anderen gelangen. Der Schatz, das wir leben, will sagen, dass es so ist. Die absolute Schönheit seiner Seele und meine lächelnde, heitere, vergnügte, lebensnahe Seele will sagen, „wie vollkommen schön, dass du da bist“.
Ich verabrede mich nun wieder mit meinem Lächeln, beim Einkaufen und im Wald.
Wir leben. Wir können lächeln. Es ist gut.